Felix Mendelssohn Bartholdy
Im Freien zu singen Sechs Lieder op. 59 (1844)
Musikalische Leitung: Florian Helgath07
Vorstellungen:
- Samstag, 5. Juli 2014, 18 Uhr, Dörentrup, Schlosspark Wendlinghausen – Im Rahmen des Literatur- & Musikfestes Wege durch das Land
Die Kartenbestellung ist ab dem 24. März 2014 telefonisch unter der Nummer 05231. 30 80 210 oder online unter www.wege-durch-das-Land.de möglich - Samstag, 12. Juli 2014, 19 Uhr, Eichstätt, Schutzengelkirche – Im Rahmen der Audi Sommer Konzerte
Karten online unter: www.ticket-regional.de
Welches Instrument könnte den Gesang einer Nachtigall besser zum Kunstwerk erheben als eine virtuos gespielte Blockflöte? In der musikalischen Umsetzung von Hans Christian Andersens Märchen „Die Nachtigall“, die der 1957 geborene lettische Komponist Ugis Praulins 2010 geschaffen hat, begleitet die Blockflöten-Nachtigall die Hörer expressiv durchs Geschehen, und ein Gesangsensemble aus 20 Solostimmen zitiert dazu aus Andersens berühmtem Märchen über jenen chinesischen Kaiser, der den munteren Vogel gegen eine leblose Spieluhr eintauschte und sich als in bleiche Todesstarre Verfallener, gerade noch rechtzeitig, an seinen kleinen Freund erinnert.
Aus der Erstarrung befreite das virtuose Spiel u. a. von Blockflöten vor langer Zeit schon einmal die Musik als solche: Als die Renaissancezeit sich dem Ende zuneigte, wollten gestrenge Musiktheoretiker verhindern, dass das enge theoretische Regelwerk der polyphonen Satztechnik vom frischen Wind einer neuartigen expressiven Unmittelbarkeit durchblasen würde. Diminutionen – also virtuose Bearbeitungen einzelner Stimmen aus bereits komponierten Musikstücken – verhalfen der ungezügelten Spielfreude zum Durchbruch, wie Riccardo Rognionos (1550-1620) Variationen über Cipriano de Rores Madrigal „Ancor che col partire“ und Diego Ortiz‘ (1510-1570) Fantasien über Josquins Madrigal „Mille regretz“ beweisen.
Dass die Blockflöte bis heute nichts von ihrer Faszinationskraft verloren hat, wissen neben Ugis Praulins auch Helga Pogatschar (geb. 1966) und Moritz Eggert (geb. 1965), die das Instrument mit einem Zuspielband (Pogatschar) und mit einem Chor (Eggert) auf die Bühne schicken. Eggerts derzeit noch im Entstehen begriffene Musik erklingt dabei zum ersten Mal – aktueller geht’s nicht!